genehmigt durch Beschluss des Präsidiums
SOKO RKF 15.05.2019
РУССКАЯ ЦВЕТНАЯ БОЛОНКА
Russkaya Tsvetnaya Bolonka
(Russischer Farbiger Bichon)
Übersetzung: Andrea Becker
URSPRUNG: Russland
KLASSIFIKATION: FCI Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde
Die Rasse wurde von der Fédération Cynologique Internationale noch nicht anerkannt.
VERWENDUNG: Begleithund
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Die Entwicklung der Rasse begann Mitte des 20. Jahrhunderts, ab 1951 in der UdSSR. Die Rasse wurde von sowjetischen Kynologen aus kleinen Hunden unbekannter Herkunft geschaffen. Durch strenge Auslese auf den Phänotyp wurde eine Rassengruppe des gleichen Typs mit ähnlichem Aussehen gebildet. Die Hauptmerkmale der Rasse waren: kleine Größe, langes, lockiges oder gewelltes, einfarbiges Fell. 1966 wurde in der UdSSR der erste Standard für die Rasse „Tsvetnaya Bolonka“ (Farbiger Schoßhund) genehmigt. In den 1970er-1980er Jahren nahm die Beliebtheit der Rasse zu, Vereine und Zuchtstätten wurden gegründet. Aufgrund der tatkräftigen Zuchtarbeit der Kynologen wurde 1999 der Nationale Rasseklub in der RKF registriert. Die Neufassung des Standards wurde am 24. November 2010 auf Veranlassung des NKP durch Beschluss des Präsidiums der SOKO RKF verabschiedet und am 15. Mai 2019 wurden die letzten Änderungen und Ergänzungen in den Standard aufgenommen und mit Beschluss des Präsidiums der SOKO RKF genehmigt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Ein kleiner, leicht länglicher, harmonisch gebauter Hund mit einem langen, lockigen, reichen und durchgehend gefärbtem Fell. Er hat einen sanften, intelligenten Ausdruck.
WICHTIGE PROPORTIONEN:
- Die Körperlänge überschreitet die Widerristhöhe um nicht mehr als 15%.
- Die Fanglänge beträgt ein wenig mehr als 1/3 der Länge des Kopfes.
- Die Höhe der Vorderläufe vom Ellbogen bis zum Boden entspricht ungefähr der Hälfte der Widerristhöhe.
- Die Brusttiefe ist ungefähr gleich der Hälfte der Widerristhöhe.
WESEN/TEMPERAMENT: Ein anhänglicher Hund mit lebhaftem Temperament und fröhlichem Wesen.
KOPF: harmonisch zum gesamten Körperbau
OBERKOPF:
Schädel: abgerundet, leicht gewölbt, Hinterhauptbein schwach ausgebildet, Augenbrauenbogen mäßig ausgeprägt
Stirnabsatz (Stop): kurz, gut ausgeprägt
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Die Nase ist klein, schwarz oder farblich passend zur Fellfarbe. Die Nasenlöcher sind gut geöffnet.
Fang: Nicht lang, etwas länger als ein Drittel der Länge des Kopfes. Trocken, zur Nase hin sich leicht verjüngend. Der Nasenrücken ist gerade und am Ansatz breit.
Lefzen: trocken, eng anliegend, Ränder schwarz oder passend zur Fellfarbe
Kiefer/Zähne: Ober- und Unterkiefer sind genügend breit. Scherenschluss. Ein Zangenschluss und knapper Vorbiss sind zulässig. Die Zähne sind weiß und kräftig. Die Schneidezähne stehen senkrecht im Kiefer. Alle Schneide- und Eckzähne sollen vorhanden sein.
Wangenknochen: leicht gerundet
AUGEN: Mittlere Größe, rund, gerade, dunkel. Bei Hunden mit brauner Nase ist eine hellere Augenfarbe akzeptabel. Die Augenlider sind schmal, trocken, eng anliegend, schwarz oder farblich passend zur Fellfarbe. Der Ausdruck ist sanft und freundlich.
OHREN: Mittlere Länge, dreieckig mit leicht abgerundeten Spitzen, am Knorpel hängend, mäßig hoch angesetzt und von langer Befederung überdeckt.
HALS: mittlere Länge, hoch angesetzt, trocken und muskulös
KÖRPER: kompakt, mäßig breit
Obere Profillinie: vom Widerrist bis zum Rutenansatz leicht abfallend, gerade
Widerrist: mäßig ausgeprägt
Rücken: gerade, fest, breit, muskulös, lang
Lendenpartie: kurz, tief, leicht gewölbt
Kruppe: abgerundet, mäßig lang, breit, muskulös, leicht abfallend
Brust: mäßig breit, oval, lang, bis zu den Ellenbogen reichend
Untere Profillinie und Bauch: Bauch mäßig aufgezogen
RUTE: Die Rute ist von mittlerer Länge, hoch angesetzt, wird im Bogen über dem Rücken getragen oder ist auf dem Rücken liegend. Die Spitze der Rute liegt am Körper an. Die Rute ist vollständig lang behaart.
GLIEDMAßEN:
VORDERHAND:
Allgemeines: von vorne betrachtet gerade und parallel, mäßig weit gestellt
Schulter: schräg gestellt, gut bemuskelt, Winkel zwischen Oberarm und Schulterblatt etwa 100°-110°
Oberarm: etwa von gleicher Länge wie das Schulterblatt
Ellenbogen: weder ein noch ausgedreht
Unterarm: mittlere Länge, parallel und gerade
Vorderfußwurzelgelenk: setzt die vertikale Linie des Unterarms fort
Vordermittelfuß: kräftig, nicht lang, fast senkrecht
Vorderpfoten: klein, rund, gewölbt und geschlossen
HINTERHAND:
Allgemeines: von hinten gesehen gerade und parallel, mäßig weit gestellt
Oberschenkel: von mittlerer Länge, gut bemuskelt
Knie: moderat gewinkelt
Unterschenkel: von mittlerer Länge
Sprunggelenk: trocken, kräftig, gut gewinkelt
Hintermittelfuß: von mittlerer Länge, senkrecht zum Boden
Hinterpfoten: etwas kleiner als die Vorderpfoten, oval, gewölbt und geschlossen
GANGWERK: Leichtfüßig und frei. Der charakteristische Gang ist ein flotter Trab.
HAUT: zart, elastisch, ohne Faltenbildung, mit durchgehender Pigmentierung
HAARKLEID:
FELL: Lang, dicht, von mittlerer Dicke, den gesamten Hund gleichmäßig bedeckend, in großen Locken oder gewellt. Die Unterwolle ist mäßig entwickelt oder fehlt. Mit Ausnahme der Pfoten, die entlang der Kontur geschnitten werden, darf das Fell nicht geschoren und/oder getrimmt werden. Das Lange Stirnhaar kann zu einem Zopf zusammengefasst werden, wenn es die Augen verdeckt.
FARBE: Jede außer weiß, gefleckt, gestromt und marmoriert. Kleine (kaum wahrnehmbare) weiße Flecken am Kinn, an der Kehle, der Brust und den Zehenspitzen sind zulässig.
GRÖßE UND GEWICHT:
Widerristhöhe: Die erwünschte Widerristhöhe bei Rüden und Hündinnen beträgt bis zu 26 cm.
Gewicht: erwünschtes Gewicht 3 bis 4 kg
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
SCHWERE FEHLER:
- Fang gleich lang wie der Schädel
- halb aufrechte oder aufrechte Ohren
- Fehlen von zwei oder mehr Schneidezähnen
- deutlicher Vorbiss
- glattes Fell
- Knick in der Rute
- kurze und/oder gebogene Unterarme
- übermäßig hervortretende Augen
- große weiße Flecken an der Brust und/oder den Pfoten
DISQULIFIZIERENDE FEHLER:
- Aggressivität oder Ängstlichkeit
- jeder Hund, der ersichtliche körperliche Anomalien oder Verhaltensstörungen aufweist
- fehlender Haarschmuck am Kopf
- Rückbiss, Schiefstellung des Kiefers, sichtbare Schneide- oder Eckzähne
- blaue Augen, zweifarbige Augen
- Stummelrute
- jede Farbe, die nicht dem Standard entspricht
- Widerristhöhe über 28 cm
- deutliche Anzeichen von Zwergwuchs
N. B.
- Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
- Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.